... eine unendliche aber höchst spannende Geschichte!


Die Pflanzenwerkstatt Grafenweiden im Marchfeld, nahe der Donau und der March gelegen, bietet wildlebenden Pflanzenarten unterschiedlichste Lebensräume: Aulehme, Sande, Ruderalflächen historischer Bebauung, gärtnerisch gestaltete Flächen, offene Flächen mit Schotter-, Sand- oder Holzbedeckung sowie Wald

Hier finden Sie, nach zeitgemäßer botanischer Einteilung gegliedert, Artenlisten der von den Teammitgliedern oder der Wissenschaft festgestellten vorkommenden freilebenden Pflanzenarten.

Doch keine Angst! Es ist hier nicht vorgesehen, neue Artenlisten der Donau- und/oder Marchauen zu erstellen, dem Nationalpark seine naturräumliche Ausstattung zu erklären, die Gemeinde Engelhartstetten zu kartieren oder den Landwirten, Jagd- und Fischereiausübungsberechtigten unangenehm aufzufallen. Natürlich strecken wir, wenn dies erwünscht ist/wäre, gerne die Hände zur fachlichen Zusammenarbeit aus!

Nein! Ein "kleines" Fleckchen Natur (für Marchfelder Verhältnisse einige, wenige Hektar) wurde uns vertrauensvoll anvertraut. Es interessiert uns daher selbstverständlich "nur", welche Arten in diesen Pachtflächen "mit uns gemeinsam" leben. 

Kennen Sie alle Gräser, Kräuter, Pilzarten u.a.? Wir kennen Sie auch nicht alle! Viele Pflanzenarten, vor allem Pilze, Flechten und Moose benötigen zur Unterscheidung fachliche/wissenschaftliche Bestimmung. Wir danken allen, welche uns dabei ehrenamtlich geholfen haben und dies auch in der Zukunft tun werden.

Natürlich laden wir Sie als NachbarIn, als Land- und/oder ForstwirtIn, JägerIn, FischerIn oder NaturkennerIn gerne dazu ein, Ihre Beobachtungen/Sichtungen/Artenfeststellungen uns hier mitzuteilen und diese eintragen zu lassen. Ort / Zeit / Art und ev. ein Bild helfen uns, auch Ihre Feststellung  (anonym/oder mit Namensnennung) hier eintragen zu können.

Genauso interessant für das Team der Pflanzenwerkstatt Grafenweiden ist historisches Gebrauchswissen zum Thema Umgang und Nutzung mit wildlebenden Pflanzenarten in schriftlicher oder mündlicher Form, "Pflanzengeschichten und Anektoten" aus längst vergangenen Tagen, Natur- und Volksheilkundliches sowie Sagen, Mythen, Märchen, Glaube und Aberglaube in Zusammenhang mit diesen Pflanzenarten.

Im Sinne des Bildungsauftrages der Pflanzenwerkstatt Grafenweiden werden nach Möglichkeit Links zu weiterführenden Informationen oder besonderen Fotos der Art/Gattung ebenfalls angeboten.

Alle diese Informationen - soweit sie uns erreichen - finden Sie hier. Viel Freude beim fachlichen Schmökern bzw. Fachsimpeln wünscht das Team der Pflanzenwerkstatt Grafenweiden


Schwemmland zwischen Stempfel- und Russbach

Wildpflanzen-Fülle & Grafenweiden! Ein interessantes Thema, welches der detaillierten wissenschaftlichen Aufarbeitung bedürfte!

Welche Pflanzenarten haben sich in diesem Gebiet zwischen Stempfel- und Russbach wirklich "wild" (ohne anthropogenen Einfluss) entwickeln können? "Vermutlich keine", würde der "ungebildete Laie" formulieren. 

Zur Beurteilung des menschlichen Einflusses an der heute anzutreffenden Vegetation - vom Moos bis zur Alteiche - darf nochmals die historische Entwicklung dieses Gebietes in Erinnerung gerufen werden:

  • Schwemmland zwischen den beiden Bächen im Einfluss großer Donauhochwässer
  • Bis 1000 n.Chr. ~ Menschliche Nutzung anzunehmen/kein Nachweis im Gebiet selbst/
  • Um 1000 n.Chr. ~ Gründung des "Dorfes" Grafenweiden (Ausdehnung durch die Arbeit von SCHADEN um 1920 einigermaßen definiert)
  • 1260 n. Chr.  Schlacht bei Kressenbrunn (Groissenbrunn) - Grafenweiden als Heerlagerplatz durch neue Forschungsergebnisse nachgewiesen
  • Um 1450 n.Chr. ~ Dorf und "festes Haus" Grafenweiden wird niedergebrannt; Vegetation wird (tw.) mitgebrannt haben.
  • 1450 bis 1693 n.Chr. ~ "Ödes Dorf" - Kulturgattung unklar / Boden-bzw. Waldnutzung durch die Bewohner der Umgebung  wahrscheinlich / Karpatengranit-Bausteine werden in der Region "wiederverwendet".
  • 1693/94 n. Chr. Bau eines Jagd-Schlosses Niederweiden für/durch Ernst Rüdiger von Starhemberg - angrenzende Flächen (heutige Grafenweiden) vermutlich als Park / Landwirtschaft / Wildtier-Versorgung genutzt (Gutshof-Rest heute noch im Gebiet vorhanden)
  • 1725 Erwerbung durch Prinz Eugen - Gärtnerische & jagdlich-orientierte Gestaltung des Gebietes - Gartenkonzept integriert die Ruine des festen Hauses Grafenweiden ("Fasangarten")
  • 1755 Erwerbung durch und 1765 Umbau des Schlosses Niederweiden für Kaiserin Maria-Theresia. Umgestaltung des Parks wahrscheinlich. Meierhof = Rinderhaltung im heutigen Gebäude Niederweiden 3 (dzt. Privatbesitz) nachweisbar.
  • Ab 1780 geraten Schlosshof und Niederweiden in Vergessenheit und werden durch die kaiserlichen Familien kaum mehr genutzt! Land- und forstwirtschaftliche Nutzung der Flächen wird weitergeführt worden sein.
  • 1878 neue Vermarkung nachweisbar (Grenzstein in der Grafenweiden)
  • 1898 Kaiser Franz Josef übergibt Gebäude (und Flächen) dem k. & k. Militär zu Ausbildungszwecken (Reiten & Fahren) zur Nutzung.
  • 1919 Schloßhof & Niederweiden fallen unter das "Habsburger Gesetz".
  • Um 1925 Gebäudenutzung des heutigen "Alten Jägerhauses" für Jagd- / Forstpersonal (2 Familien) nachweisbar. Land-, forst- und jagdwirtschaftliche Nutzung der Flächen.
  • 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts - Gasthof im eigenen Gebäude nördlich des Schlosses Niederweiden nachweisbar (Gasthaus Standort und -garten heute noch nachweisbar)
  • 1938 Reit- und Fahrschule des Wehrkreises 17 der deutschen Wehrmacht - dzt. noch kein Nachweis über Flächennutzung.
  • 1945 Endkampf - Gasthaus wird zerbombt und im Erdkampf zerstört (Ruderalfläche <Waldrebe/Hopfen/Ruderalvegetation/Schwarzer Holunder> heute noch nachweisbar)
  • Ab 1955 Land-, forst- und jagdwirtschaftliche Nutzung des Gebietes (z.B. Fasanerie im westlichen Anschluss an heutiges "Altes Jägerhaus".)
  • 2. Hälfte 20. Jahrhunderts landwirtschaftliche Nutzung der Offenflächen; forstliche Nutzung der Wälder nachweisbar (für damaligen Verhältnisse "typische Aufforstungen");
  • Beginn 21. Jahrhundert - Teilflächen des Offenlandes kurzzeitig Tiergatter für "Wildtiere"
  • 2013 Übernahme der Flächen und Beginn der Bearbeitung durch das Team der Pflanzenwerkstatt Grafenweiden.

 

Das Team der Pflanzenwerkstatt Grafenweiden freut sich auf Ihre Sichtungsmitteilung oder Ihre Information:



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